kontextuelle Merkmale | Einbettung in das Medium Zeitschrift, die dort anzutreffenden Bezüge zum umgebenden Text -gedruckte Erscheinungsform -monologische Kommunikationsrichtung -öffentliche Kommunikation |
kommunikativ-funktionale Merkmale | appellativ, werbend -auf ein (Handlungs-)Ziel orientiert -auf eine Personengruppe orientiert |
strukturelle Merkmale | -freie Struktur, kaum formalisierbar -Slogans -die Struktur ist einzig dem Handlungsziel unterworfen |
Kommunikationsteilnehmer | beidseitig anonym (da Massenkommunikation) Rezipientengruppe abhängig vom Werbeträger (überregio nal, Fachzeitschrift etc.) |
Reichweite | -ebenfalls abhängig vom Werbeträger |
Rezeptionsdauer | rezipientenabhängig |
Rezeptionsort / -situation | -häusliche Atmosphäre -Verkehrsmittel, Büro -mit ungeteilter Aufmerksamkeit |
Partnerkontakt und Kodierungsart | -visuell -Kodierung in Photo, Text, Grafik, Zeichnung |
Verfügbarkeit und Rezeptionsart | -beliebig lange, oft Zeitschriften länger als Zeitungen -abhängig vom Rezipienteninteresse und dessen individueller Rezeptionssituation |
Darstellungsmöglichkeit | Bewegungsabläufe nicht darstellbar (außer in schematisierter Form) -Bilder erleichtern produktbezogene Werbung |
Stilstruktur | stilistischer Sinn | Stilwirkung |
-Aufbau des Kommunikates | -Beitrag zum Kommunikationsergebnis (textintern) | -Beitrag zu den Kommunikationsfolgen (textextern) |
Funktion | Erläuterung | Realisierung |
Aktivierung von Aufmerksamkeit und Interesse | Die verwendeten Mittel wecken das Interesse für den jeweiligen Kommunikationsakt | auffällige Überschriften -typographische Besonderheiten -Neologismen |
Verständlichung | Der Rezipient soll die zu übermittelnde Botschaft rational nachvollziehen können. | -Lexik mit Zielgruppenbezogenheit prägnante Argumentationsstrukturen -rhetorische Figuren (Methapher, Analogie, Wiederholung etc.) |
Akzeptanz | Die Glaubwürdigkeit der Aussagen soll dem Rezipienten vermittelt werden | Maximen, Sprichwörter -Beweise (Autorität, Exemplifikation, Gegenüberstellung) direkt auffordernde Sprechakte |
Behalten und Erinnern | Dem Rezipienten soll die vermittelte (positve) Produktnachricht im Gedächtnis bleiben, bzw. aufgefrischt werden | Reim, Alliteration, Ellipse, Wiederholung, Wortspiele Schaffung assoziativer Verbindungen (z.B. durch Bilder) |
Vorstellungs-aktivierung | Der Rezipient soll die Verwendung des beworbenen Produktes imaginieren, und dadurch Bedürfnis und positive Assoziation schaffen | -häufige Methaphern Integration narrativer Elemente -gezielter Tempusgebrauch (Futur) Bildverwendung |
Ablenkung / Verschleierung | Die Aufmerksamkeit des Rezipienten soll von der eigentlichen Textaussage entfernt werden, um die Fähigkeit zur Entwicklung von Gegenargumentationen zu beschränken. | -humoristische Elemente (Witz, Ironie, Parodie, Wortspiel) -Vergleiche (durch Beispiel) -Kombination von Wissensrahmen |
Attraktivität | Die Rezeption soll (intellektuelles) Vergnügen bereiten und unterhalten. | -rätselhafte Formulierungen komplizierte Text-BildVerknüpfungen |
We could not make sense of ads unless we came to them with experiences of various discourses. That is why the ads of a different culture or subculture or a different period can be so strange to us.59Diesem Faktor muß insbesondere für fremde Kulturen, wie es die indonesische ist, verstärkt Rechnung getragen werden. Dies verlangt von Seiten des Auftraggebers, also der werbenden Firma, besondere Obacht. Beispiele für die Nichtbeachtung kultureller Rezeptionsunterschiede, des Zielmarktes und der Verwendung sinnentstellender Übersetzungen sind z.B.:
"Only the very brave or the very ignorant (preferably both) can say exactly what it is that advertising does in the market place"83In diesem Zitat ist die Problematik gut beschrieben. Auch heute noch, trotz wesentlicher Fortschritte insbesondere der verschiedenen involvierten psychologischen Disziplinen,84 sieht sich die Wirkungsforschung vor massive Probleme gestellt. So kann beispielsweise die in westlichen Ländern von der Werbewirtschaft ausgeübte Selbstkontrolle85 nur vor der Schaltung entsprechender Anzeigenserien reagieren, bezüglich der Wirkung der Werbung ist sie auf ihre eigene bzw. die Einschätzung der entsprechenden Agentur angewiesen. Das dies nicht immer funktioniert hat insbesondere die Benetton-Kampagne86 wiederholt gezeigt. In der Diskussion um die Klärung bestimmter Wirkungsfragen haben sich drei verschiedene Sichten auf das Publikum entwickelt.